Kaum ein Kind wird gefragt, ob es eine Schwester oder einen Bruder haben möchte, das entscheiden Mama und Papa. Und dann ist eines unterwegs und die Eltern erwarten, dass sich das ältere Kind auf das Baby freut. Sicher, ein Geschwisterchen ist ein Mensch, der aus der gleichen Familie mit der gleichen Kultur und den gleichen Wurzeln kommt. Es ist eines der schönsten Geschenke, die ein Mensch nur haben kann. Und trotzdem gibt es viele Kinder, die lieber ein Schaukelpferd gehabt hätten.
Als ich mich für die heutige Schnullerkonferenz eingelesen habe, bin ich auf einen wunderbaren Vergleich gestoßen. Die Autorin Anna Wahlgren hat die Familie mit einer Herde verglichen. Und tatsächlich gibt es hier wirklich einige Parallelen. Eine Herde besteht ja auch aus verschiedenen Tieren, aber alle sind ein wenig anders, alle gehören aber zur gleichen Gemeinschaft.
Es ist das Zusammengehörigkeitsgefühl, das die Herde auszeichnet. Genau das gleiche gilt für die Familie. Egal ob es voerst drei, später vier oder noch mehr Mitglieder sind. Dazu gehören bedeutet auch einen gewissen Schutz gegen andere. Es ist somit überlebensnotwendig, ein Teil der Herde zu sein und zu bleiben.
Bildverweis auf http://www.sein.de
Ist es da nicht verständlich, dass jeder Neue als Eindringling gesehen wird, der den angestammten Platz und die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft bedroht? Und wenn nun ein Kind seinem Instinkt folgt und sich gegen diese Bedrohung wehrt, wird es als eifersüchtig bezeichnet. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es für sein Verhalten geschimpft und als schlimmes Kind bezeichnet. Wie wird sich das Kind dann fühlen? Wird sich durch den Tadel das Zugehörigkeitsgefühl zur Gruppe wiederherstellen? Wird es sich wieder geliebt und aufgenommen fühlen?
Oder werden sich wohl eher der Schmerz und das Leid, die es in seinem Herzchen fühlt, verstärken?
Kommentar schreiben